Koffein ist ein wirksames Mittel, um Kraft und Energie zu steigern. Es ist bei olympischen Sportarten erlaubt, aber im College- und High School-Sport verboten. Zahlreiche Studien zeigen, dass selbst moderate Mengen an Koffein die Leistungsfähigkeit in intensiven und ausdauernden Sportarten verbessern können. Außerdem reduziert es Müdigkeit, verbessert die Konzentration und steigert die geistige Aufmerksamkeit. Viele Bodybuilder nutzen vor dem Training Koffeinsupplemente, um ihre Trainingsintensität zu erhöhen und mehr Energie zur Verfügung zu haben. Allerdings sind wissenschaftliche Studien über die Wirksamkeit von Koffein als leistungssteigerndes Supplement für hochintensives Training nicht eindeutig.

Eine britische Studie unter der Leitung von Mark Glaister am St. Marys University College hat gezeigt, dass eine durchschnittliche Dosis von 385 Milligramm Koffein (in Form eines Supplements) die Leistung bei wiederholten kurzen Sprints (12 x 30 Meter Sprints mit einem Abstand von 35 Sekunden) verbesserte. Im Vergleich zum Placebo konnte das Maximum der Sprintleistung um 0,06 Sekunden gesteigert werden - was einer Verbesserung von 1,4 Prozent entspricht! Darüber hinaus verzögerte sich dank des Koffeins auch das Einsetzen der Erschöpfung während des Trainings um ganze 1,2 Prozent.

Obwohl das Sprinten unter dem Einfluss von Koffein nicht leichter erscheinte (subjektiv wahrgenommene Anstrengung), führte es zu einer stärkeren Erhöhung der Herzfrequenz im Vergleich zum Placebo. Die Auswirkungen von Koffein auf die Leistung bei wiederholten Sprints waren nur geringfügig, aber dieser Unterschied könnte dennoch über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Der Einfluss von Koffein auf die körperliche Leistungsfähigkeit ist ein Thema, das seit langem kontrovers diskutiert wird. Eine neue Studie hat nun untersucht, wie sich der Konsum von koffeinhaltigen Getränken auf die Sprintleistung auswirkt.

Die Ergebnisse zeigten, dass trotz einer subjektiv wahrgenommenen erhöhten Anstrengung beim Sprinten unter dem Einfluss von Koffein, die Herzfrequenz stärker anstieg im Vergleich zur Einnahme eines Placebos. Dies deutet darauf hin, dass Koffein eine stimulierende Wirkung auf den Organismus hat und somit den Stoffwechsel und die Herz-Kreislauf-Funktion ankurbelt.

Obwohl die Auswirkungen von Koffein auf die Leistung bei wiederholten Sprints nur geringfügig waren, könnte dieser Unterschied dennoch über Sieg oder Niederlage entscheiden. Denn in Sportarten wie beispielsweise dem Radsport oder der Leichtathletik können Sekundenbruchteile über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Es gibt verschiedene mögliche Erklärungen für diese Effekte des Koffeins. Zum einen kann es zu einer verbesserten Durchblutung der Muskeln führen und somit deren Sauerstoffversorgung optimieren. Dadurch könnten Muskelermüdungserscheinungen verzögert werden und man wäre in der Lage länger mit hoher Intensität zu sprinten.

Zum anderen kann auch das zentrale Nervensystem durch das Koffein angeregt werden. Dies könnte dazu führen, dass man mental fokussierter ist und seine Bewegungen besser koordinieren kann. Dieser psychologische Effekt könnte ebenfalls zu einer verbesserten Sprintleistung beitragen.

Es ist wichtig anzumerken, dass die individuelle Reaktion auf Koffein variieren kann. Einige Personen könnten empfindlicher darauf reagieren und somit eine stärkere Leistungssteigerung erfahren, während andere möglicherweise keine signifikanten Veränderungen bemerken.

Insgesamt legen die Ergebnisse dieser Studie nahe, dass der Konsum von koffeinhaltigen Getränken vor sportlichen Aktivitäten wie dem Sprinten potenzielle Vorteile bieten kann. Allerdings sollten diese Erkenntnisse auch mit Vorsicht interpretiert werden und weitere Untersuchungen sind erforderlich, um den genauen Mechanismus hinter diesen Effekten zu verstehen.

Dennoch scheint es klar zu sein, dass Koffein zumindest kurzfristig einen positiven Einfluss auf die Herzfrequenz und damit verbunden auf die Ausdauerleistung haben kann. Wenn also Sekundenbruchteile über Sieg oder Niederlage entscheiden können, könnte der Einsatz von koffeinhaltigen Produkten im Sport durchaus gerechtfertigt sein.

 

Quelle:(Medicine Science Sports Exercise, 40: 1835-1840, 2008)

 

Der Text des Artikels unterliegt dem Urheberrecht des Verfassers und darf nicht von Dritten verwendet werden!